Als das Öko-Institut (Berlin) anfragte, ob wir uns in der Lage sehen, eine insgesamt sieben Meter lange Wanderverkleidung für das Entrée des neuen Büros in Berlin-Pankow zu gestalten, waren wir zunächst geschmeichelt, gefordert und gelähmt von der Größe der Aufgabe. Dann aber, auf dem Rückweg von der Erstbesichtigung, angekommen im Holzlager, kam die Inspiration: Warum nicht aus all den Resten der vergangenen Serien ein Wandbild-Unikat schaffen, das praktisch ein Jahrzehnt unserer Arbeit abbilden würde. Die Reste der Reste der Reste der Reste – sie würden all die Werke der Jahre 2010 bis 2020 zitieren, vereinen, anreißen, versammeln und heimlich sichtbar machen. Ein Katalog und Werkverzeichnis, und gleichzeitig wäre diese Wandverkleidung ein Panorama der längst untergegangenen Stadt. Schicht um Schicht der Vergangenheit wäre sichtbar, ein Archiv des gelebten Lebens an einem belebten Arbeitsort. Ein Unikat, das nichts weniger leistet, als gut einhundert Jahre Stadtgeschichte in hunderten winzigen Holzunikatresten aus sämtlichen Bezirken Berlins abzubilden. Stammen doch die Hölzer aus Häusern aus ganz Berlin der Jahre 1910 bis ca. 2000. Zehn Jahre GEYERSBACH-Arbeit, hundert Jahre Stadtgeschichte – in Pankow sind diese Holzobjekte aus Ost- und Westberlin auf einem Wandbild vereint. Denn nichts speichert Geschichte so sichtbar wie das Holz – jeder Ring ein Jahr. Jedes Holz ein Splitter Stadtgeschichte. Entstanden ist ein einzigartiges Panorama und ein Zeitreiseautomat. Passend zum 30jährigen Wiedervereinigungsjubiläum tauchen wir ein in längst vergangene Zeiten, die uns noch immer prägen. Wir nennen das Werk nach einem unserer Lieblingssongs von Paul Weller „Wild Wood #1“.