In den zurückliegenden Jahren haben wir mehrere Zentner Nägel aus altem Holz gezogen, gehebelt, geruckt und gezuckt. Nägel, der Alptraum jedes Sägetisches und jedes Sägeblattes. Gemeinhin machen sie Arbeit, wenn sie eingehauen werden.
Wir aber machen den lieben langen Tag nichts anderes als alte Nägel aus altem Holz zu entfernen: Nägel ohne Köpfe, Nägel mit Köpfen, rostige Nägel, handgeschmiedete Nägel, Nagelstifte mit Köpfen groß wie Mohnkörner, Tarnnägel, die sich unter Lackschichten wegducken.
Dann wieder geraten wir an Posernägel, die ihre Köpfe weithin sichtbar in die Welt recken, oder kopflose Nagelrümpfe, die Brust und Hals stolz aus dem Lack strecken. Wir spüren sie (fast) alle auf, mit einem Instinkt so treffsicher wie die Bodyscanner in den Sicherheitskontrollen unserer Flughäfen. Wir ziehen sie mit Zangen, Kuhfüßen, Maurerhämmern. Mit Händen und Füßen.
Und die besonders locker sitzenden Nagelunikate schütteln wir aus dem Ärmel – und aus dem Holz. Meist sammeln wir sie. Und übergeben sie säckeweise dem Alteisenhändler. Auf dass eines Tages aus rostigen Nägeln Sägeblätter entstehen. Sägeblätter und Sägetische.