Er wirkt etwas grob, dieser Holzklotz. Stämmig. Untersetzt – die Beine nicht nach unten hin verjüngt, nicht schlank und rank wie sonst üblich bei Geyersbach-Möbeln. Schlaghosenlookig statt röhrenjeanslike. Es misst 35 x 35 cm, Sitzhöhe: 45 cm. Gute hundert Jahre als Türen verwahrte Kiefer, die mit einem Mal nicht Räume verschließt oder eröffnet – sondern zum Abstellen von Objekten oder eben als: Sitz verwendet wird. Aber das Besondere an diesem neuen Entwurf ist die Herkunftsgeschichte der Hölzer – sie ist, anders als bei anderen Geyersbach-Möbeln, „unknown“. Unbekannt. Wir erhielten einen Anruf, ein älterer Tischler sei gestorben, Freunde des Verstorbenen räumten dessen Werkstatt aus. Und der alte Herr habe auf seine ganz alten Tage angefangen, mit alten Türen zu arbeiten. Und da wir ja von morgens bis abends nichts anderes machen: kurz – ob wir die Hölzer nehmen und verarbeiten würden. Zu schade zum wegschmeißen. Das fanden wir auch, lagerten sie ein – und waren eines Tages inspiriert von diesen gut 37 cm langen Türrahmenteilen. Dann ging es an die Säge, nach wenigen Stunden stand der erste Prototyp vor uns. Woher sie stammen, die Hölzer und wer er war, der verstorbene Kollege: „Unknown“.